Dienstag, 31. Dezember 2013

Only God Forgives

Der neue Film von Nicolas Winding Refn (Drive), wiederum mit Shooting-Star Ryan Gosling, da hat man zwangsläufig grosse Erwartungen. Kann "Only God Forgives" an den Kultfilm des Jahres 2011 angeknüpfen? Die Antwort lautet kurz und knapp: nein, zu keinem Zeitpunkt. Während "Drive" eine unfassbare Wucht gepaart mit einer Sensibilität und Intimität von seltener Güte vorwies, wird hier basierend auf einer mageren und uninteressanten Story ein auf stylisch getrimmter, blutiger aber letztlich blutleerer Rachefeldzug präsentiert. Die zwar einigermassen schön inszenierten Bilder reichen nie an einen Tarantino heran, die (spärlichen) Dialoge sowieso nicht, die Gewaltexzesse sind weder verstörend noch nötig sondern einfach nur doof, und auch Ryan Gosling bringt nicht viel mehr als melancholisch in die Kamera zu starren (was aber nicht ihm angelastet werden soll, er ist und bleibt der aktuell interessanteste Hollywood-Schauspieler). Die Nebenrollen sind schwach (so insbesondere die Mutter), die Lovestory zündet nicht (da fehlt eine wie Carey Mulligan), Soundtrack gibt es auch keinen anständigen - was bleibt da noch vom Glanz von Drive? Naja, vielleicht ein tolles Filmplakat mit Ryan Gosling (siehe oben).

2 Kommentare:

  1. Gehe einig mit der Beurteilung mit zwei Ausnahmen: Der Soundtrack ist insofern hammermässig, als dass der Gesangspart des Racheengels noch verstörender wirkt als die Gewaltszenen. Gosling hätte mehr rausholen können und müssen. Ansonsten sollte kein Vergleich mit Tarantino angestrebt werden, sondern wohl eher mit Ang Lee auf Acid.

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  2. Sehr treffend ergänzt... da sind wir uns absolut einig.

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