Donnerstag, 24. April 2014

All is lost

Eine gewaltige Ein-Mann-Show von Altmeister Robert Redford - und ein gewagter Film, reduziert auf das Drama eines schiffbrüchigen Mannes im Kampf gegen die Gezeiten und um sein Leben. Da war das Casting für einmal rasch abgeschlossen, denn ausser Robert Redford spielt in diesem Streifen... niemand. Wobei das auch nicht ganz stimmt, denn die zweite Hauptrolle wird durch das Meer und seine verschiedenen Facetten um nicht zu sagen Grimassen verkörpert. Dass der Film dabei gänzlich ohne Dialoge auskommt versteht sich da von selbst und auch die Monologe beschränken sich auf einige wenige Funksprüche und Schimpfwörter. Der grosse Rest ist Stille, Tosen, Kämpfen, Hoffen, Verzweifeln... Da kommen natürlich Erinnerungen an Hemingways "Der alten Mann und das Meer" auf (das Buch, aber auch die tolle Verfilmung mit Spencer Tracy) und irgendwie auch an moderne Sachen wie "Open Water" oder "Todesstille" (mit Sam Neill und Nicole Kidman) und doch verdient "All is lost" seinen eigenständigen Eintrag in die Filmhistorie.

Sonntag, 6. April 2014

Die Wunderübung

Das neue Buch von Daniel Glattauer ("Gut gegen Nordwind", "Alle sieben Wellen"). Die Begeisterung der soeben zitierten Vorgänger-Werke hallt immer noch nach und deshalb landet Glattauer auch nach dem eher bescheidenen "Ewig Dein" (2012) mit jedem neuen Buch auf meinem Radar. Die Wunderübung entpuppt sich als zwar süffig lesbares, unterhaltsames, aber auch ziemlich dünnes (nicht nur physischer Art) Werk. Im Sinne eines amüsanten, kurzen Theaterstücks sieht man die Figuren vor dem inneren Auge bildhaft agieren, wobei die eine oder andere Macke doch etwas übertrieben dargestellt wird und nach billigen Lachern schielt. Insgesamt ideal für einen Kurzstreckenflug, einen lauen Sommerabend oder halt doch einen verregneten Sonntag - je nach Belieben.