Donnerstag, 30. Juni 2011

Atonement

Am letzten Wochenende auf DVD geschaut, beeindruckend, dieses in brilliant-schönen Bildern verfilmte Melodrama. Einige Bilder bleiben länger hängen, das tolle grüne Kleid von Keira Knightley, der üppige farbenprächtige Garten, die tollen Badeanzüge der 30er Jahre und natürlich die unglaubliche Szene am Strand der alliierten Invasion in Nordfrankreich. An einem Stück und ohne Schnitt erstreckt sich diese Szene über mehrere Minuten hinweg, die Kamera stets unterschiedlichen Protagonisten folgend und im Hintergrund immer wieder der pulsierende, bombastische Schauplatz der Landung der alliierten Streitkräfte.... Super Schauspieler, eine interessante Geschichte um Verrat, Schuld und Liebe, einzig für den kitschig-tragischen Schluss gibt's ein paar Abzüge...

Samstag, 25. Juni 2011

Zombieland

Eine Zombiekomödie mit Stil. Quasi das Gegenstück zum düsteren, traurig-ernsten "the road" (letzthin hier kommentiert) präsentieren sich hier die Zombies als dümmlich-dämliche Hinkebeine und werden von Woody Harrelson (einmal mehr grandios) und seiner zusammengewürftelten Truppe letzter normaler Menschen in Zombieland reihenweise ausgeschaltet. Schon fast kultverdächtig der Auftritt von Bill Murray as himself, allein dieser ist es sich wert den Film anzuschauen... gut inszeniert, macht Spass, natürlich ohne Tiefgang, aber für zwischendurch eine kleine Bereicherung.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Foster The People - Pumped Up Kicks

Das Album ist bestellt... ich freu mich!

Dienstag, 21. Juni 2011

Foster The People

Offen gegenüber neuer Musik? Keine Berührungsängste wenn eine Band nicht nur Gitarren schrummt und wenn sich Techno-Elemente mit Pop und Rock vermischen? Dann schaut euch mal Foster The People an, mir gefällt's - jung, frisch, dynamisch und in dieser Form mal was neues...

Montag, 20. Juni 2011

My Life Without Me

Ann lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem kleinen Wohnwagen im Garten ihrer Mutter und erfährt, dass sie Krebs und nur noch wenige Monate zu leben hat. So deprimierend präsentiert sich die Ausgangslage dieses Films, und natürlich zieht sich die Melancholie bis zum Ende hin, doch Ann ist nicht gewillt einfach aufzugeben und beschliesst niemandem etwas von ihrer Krankheit zu erzählen und stattdessen eine Liste mit Dingen zu erstellen, welche sie vor ihrem Tod noch erreichen will. Eine traurige Geschichte, doch obwohl bereits zu Beginn klar ist, wie das bittere Ende aussehen wird, gibt es einiges zu entdecken: unter anderem schräge, aber liebevolle Nebenfiguren (z.B. der Arzt) und zwei herzensgute und sympathische Männer (jawohl, sowas gibt es...)...

Freitag, 17. Juni 2011

Eels

Loft

Belgischer (!) Thriller um 5 Freunde, die einen gemeinsamen Schlüssel zu einer topmodernen Loft haben und diesen für ihre ungestörten Treffen mit den Mätressen benutzen. Doch plötzlich wird eine weibliche Leiche in der Loft gefunden... Erstaunlich clever inszenierter und modern verfilmter Thriller mit mehreren überraschenden Wendungen. Inzwischen plant der belgischer Regisseur auf Grund des grossen Kinoerfolges in Belgien und anderen Ländern ein Remake in Hollywood, wird wohl 2013 in den USA in die Kinos kommen...

Dienstag, 14. Juni 2011

Adams Äpfel


Gestern im Rahmen von "Delikatessen" auf SF gesehen: Bitterböses Filmchen, aber der rabenschwarze Humor vermag weitgehend zu gefallen. Ein krankhafter, krimineller Neo-Nazi kommt in die Wiedereingliederungsgruppe um einen noch verrückteren Pfarrer und muss dabei nach und nach feststellen, dass er wohl noch der Normalste dieser Truppe ist.... Abstruse Wendungen, skurriler Humor, Zynismus ohne Ende und trotzdem kein dummer Film... nicht übel.

the road

Düsteres Weltuntergangsdrama vom Autor von "no country for old men", die letzten Menschen auf der verwüsteten Erde kämpfen ums Überleben, die Guten mit Moral und unendlichem Überlebenswillen, die Schlechten indem sie die Guten jagen und auffressen... Konsequente Umsetzung des Themas, dies muss man dem Film zugute halten, er macht keine Kompromisse und zieht die farblose, dunkle Atmosphäre bis zum bitteren Ende (mit leichtem Hoffnungsschimmer) durch. Einige Längen und vorallem Plattitüden ("Sind wir immer noch die Guten? - "Ja, wir sind immer noch die Guten." -- "Bewahrst Du auch das Feuer?" - "Ja, ich bewahre das Feuer") müssen dann auch vom Zuschauer überstanden werden bis er diese in der Katastrophe versunkene Welt wieder verlassen darf...

Montag, 13. Juni 2011

Inselsommer

Nein nein, hat nichts mit dem gleichnamigen Inga-Lindström-Film zu tun... Hier geht es um einen pummeligen, schrulligen Übersetzer, der in seinem selbst gewählten Exil auf einer französischen Atlantik-Insel an der Aufgabe, ein Werk von Vladimir Nabokov ("Ada") auf französisch zu übersetzen, beinahe scheitert... Eine gelungene Mischung mit den Themen Inselleben, Liebe, Erinnerungen und natürlich der Frage wie übersetzt man Nabokov...

Samstag, 11. Juni 2011

In eigener Sache...

Auf vielfachen Wunsch der Leser/innen (naja, eigentlich eher auf meinen eigenen Wunsch hin) wurden die Labels bei Film und Literatur erweitert, so dass nun in diesen beiden Kategorien auch ein rascher Überblick nach Stern-Vergabe möglich ist.  Eventuell folgt gleiches später auch für die Rubrik Musik, allerdings beschränkt auf die Bewertung von Alben (also nicht einzelner Musikstücke).

the town

Endlich mal wieder ein richtig guter Gangster-gegen-Cop Thriller. Meiner Meinung nach der Beste dieses Genres seit "Heat" und "Collateral". Eine interessante Story, vielschichtige Charaktere (naja, der FBI-Agent kommt etwas zu kurz), ein gutes Mass an Action und vorallem, und das macht eben den Unterschied, einige Glanzpunkte in Regie und filmischer Umsetzung. So werden z.B. die Szenen eines Banküberfalls einerseits in Realität mit Chaos, Lärm und Hektik und andererseits durch die Überwachungskamera in schwarz/weiss verflimmert und ohne Ton dargestellt. Toller Gegensatz. Auch die Szene nach der Verfolgungsjagd mit dem nichtsahnenden Cop im Streifenwagen ist cool und erinnert an die Stadtfuchsszene in "Collateral". Wenn Ben Affleck als Regisseur so weitermacht (seine zweite Regie nach "Gone Baby Gone"), dann können wir uns noch auf einiges freuen...

Donnerstag, 9. Juni 2011

Leergut

Auf ARD mal im Nachtprogramm aufgenommen und nun angeschaut. Tschechische bitter-süsse Tragikomödie über sinnvolle Beschäftigungen im Alter, Träumereien eines Pensionärs und den Familienalltag eines junggebliebenen Grossvaters in Prag. Leichtfüssig und somit auch wenig tiefgründig, aber durchaus unterhaltsam und mit einigen treffenden, lustigen Dialogen.

Montag, 6. Juni 2011

David Bowie & Arcade Fire

Etwas viel Literatur und Film in letzter Zeit hier? Dann machen wir doch mal wieder ein bisschen Musik... wenn sich die ganz Grossen treffen, dann kann das z.B. so tönen:
David Bowie und Arcade Fire oder Arcade Fire und David Bowie im Jahre 2006 live (Aufnahme leider etwas gealtert, aber jede Sekunde wert... und achtet mal auf den Drummer-Boy mit den roten Kraushaaren ganz links... das nenn ich vielleicht mit Inbrunst mitgehen!)...

Freitag, 3. Juni 2011

The Tourist

Eine nette, unterhaltsame Gaunerkomödie mit Johnny Depp und Angelina Jolie, welche in den besten Momenten an die glorreichen Zeiten eines von Agenten gejagten Cary Grant oder James Stewart erinnert (aber eben leider nur in den besten Momenten...). Daneben überzeugt vorallem Venedig als glanzvoller Drehort, während Depp und Jolie eher reserviert agieren und gewisse Abnützungserscheinungen nicht verbergen können. Die Story an sich ist nicht weiter erwähnenswert, trotzdem insgesamt recht kurzweilig anzuschauen.

Be Kind Rewind

So ein Quatsch... aber ein unterhaltsamer, bisweilen sogar richtig amüsanter Quatsch. In einer Videothek werden durch einen "Unfall" sämtliche Videokassetten gelöscht. Um den (spärlichen) Kundenstamm trotzdem zu bedienen, werden die gewünschten Filme kurzerhand selbst "nachgedreht" und mit primitivsten Mitteln nachgespielt. Wider Erwarten finden die so hergestellten Amateurversionen brennenden Absatz... Viele schräge Einfälle, in der Umsetzung zum Teil echt fantasievoll, abgedrehtes Filmchen mit einem (leider) ziemlich pathetischen Hollywood-Happy-End...

Donnerstag, 2. Juni 2011

Mit der Endurance ins ewige Eis

Lesetipp von Andreas. Im Rahmen einer sorgfältig geplanten Antarktisexpedition in der Zeit des ersten Weltkrieges erleben Sir Ernest Shackleton und seine Gefolgsleute eine Katastrophe nach der anderen und müssen sich unter unglaublichen Strapazen gegen Eis, Wind, Wetter, Hunger und Durst bis zur wundersamen Rettung durchkämpfen. So eindrücklich diese Erlebnisse von Sir Shackleton selbst (erste Auflage 1919!) im Detail dargestellt werden, so klar handelt es sich hierbei um einen Erlebnisbericht und nicht um Literatur. Sätze wie "... und wir harrten der Dinge die da kommen sollten...", "....nie verloren wir die Zuversicht und den Humor..." usw. sind so eigentlich nicht ohne Stirnrunzeln lesbar, doch in Anbetracht der damaligen Strapazen und der Zeit in welcher der Reisebericht verfasst wurde, sei dies Sir Shackleton verziehen. Doch auch inhaltlich wird leider vielfach von treuer Ergebenheit, Durchhaltewillen und dem nie verlorenen Humor der Männer geschrieben ohne je näher darauf einzugehen, was denn die Quelle (psychologischen Ursprungs) dieser Verhaltensweisen gewesen wäre... so bleibt leider das eigentlich Interessante, wie man nämlich solche Strapazen psychisch und nicht nur körperlich überstehen kann, im ewigen Eis verschollen...

Mittwoch, 1. Juni 2011

Zündels Abgang

Um dem Stamm-Virus etwas Einhalt zu gebieten, habe ich einen Abgang gemacht und mich Markus Werner ("Am Hang") zugewandt. Ein wahrhaftig zynischer Abgesang auf einen sich kontinuierlich selbst zerstörenden und eigenständig in den Abgrund stossenden Zeitgenossen, der einem doch irgendwie ein bisschen sympathisch bleibt. Wer hat nicht auch schon im Leben Momente erlebt, wo man am liebsten den Bettel hingeschmissen hätte und einfach nach Genua verreist wäre ohne weitere Spuren zu hinterlassen...? Zündel macht es. Zwar taucht er nochmals auf, doch nur um sich dann endgültig von dieser realen und herzlosen Welt zu verabschieden. Stark, frech, zynisch, bitter und irgendwie steckt halt doch ein bisschen Zündel in uns allen (aber zum Glück besiegen wir ihn immer wieder...).