Donnerstag, 28. November 2013

Am Hang

Die Intensität dieser Verfilmung, die auf dem brillanten Roman von Markus Werner beruht, steht und fällt letztlich mit den geschliffenen Dialogen und dem Mimenspiel der Protagonisten und in dieser Hinsicht haben die Darsteller ihren Job tadellos erledigt. In den Nebenrollen verflüchtigt sich das Niveau zusehends bis hin zu einzelnen Pausenclowns (Parkwächter Hotel), welche zwar in jedem Quartierzirkus die Kinder zum Lachen bringen würden, aber dem anspruchsvollen Kinopublikum eher ein Gähnen entlocken. Wer die Romanvorlage kennt, bleibt dank der gut adaptierten Dialoge und der schauspielerischen Leistungen trotzdem gerne am Tisch der Protagonisten beim feinen Weisswein (der reichlich fliesst) und wartet gespannt auf das unausweichliche Finale. Doch je näher wir uns diesem nähern, desto stärker wird das Stirnrunzeln. Als hätte ein schmieriger Hollywood-Agent sein Veto eingelegt und mehr Action verlangt, wird im letzten Viertel des Films leider der Versuchung, das offene Ende der Romanvorlage zu klären, nachgegeben und schliesslich fallen doch tatsächlich auch noch Schüsse. Damit verspielt Imboden einiges an erworbenem Goodwill, schade drum.

Mittwoch, 13. November 2013

The Place Beyond the Pines

Einmal mehr Ryan Gosling in Hochform und in einer Rolle die ihm geradezu auf den Leib geschneidert ist. Wie in "Drive" gibt Gosling einen introvertierten, desillusionierten Einzelgänger mit brachialem Gewaltpotenzial. Die Story wird gewissermassen in drei Teilen erzählt, die Geschichte des Draufgängers der zufälltig erfährt, dass er einen kleinen Sohn hat und darin einen neuen Lebensinn erkennt, die Geschichte des Polizistes der ihn nach einem Überfall stellt und dies dazu nutzt Karriere zu machen sowie schliesslich die Geschichte der beiden Söhne der Protagonisten. Die Eindringlichkeit einiger Szenen (vorallem solange Gosling noch auftritt) bleibt lange hängen, wird jedoch leider durch den überlangen letzten Teil mit den zwei Teenagern eher verwischt als verstärkt. So bleibt es unter dem Strich bei einem gut gemeinten, etwas überkonstruierten, aber ansehlich fotografierten Drama mit einem wunderbaren Ryan Gosling.

Dienstag, 12. November 2013

De Rouille et d' Os

Ein wuchtiger, eindringlicher Film, der mit der einen oder anderen überraschenden Wendung daherkommt. Herausragende Schauspieler in den Hauptrollen, eine Love-Story fern jeglicher Romantik. Ein Liebesdrama ohne garantiertes Happy-End, das merkt man bereits rasch einmal und umso gespannter folgt man dem Geschehen. Zwar kein Meisterwerk, aber ein guter, ehrlicher Film der Anerkennung verdient.