Montag, 31. März 2014
The Grand Budapest Hotel
Der neue Film von Wes Anderson ("Darjeeling Limited", "Moonrise Kingdom"), und ich nehm's gleich vorweg, einer seiner Besten wenn nicht gar der Beste (und das will etwas heissen)! Was uns da in Zuckerguss und mit Pauken und Trompeten vorgesetzt wird, ist eine witzige Abenteuerstory rund um einen mit allen
Wassern gewaschenen Concierge eines renommierten Hotels und seines Protegés
im fiktiven Europa der 30er (vor dem 2. Weltkrieg). Eine glänzend aufgelegte
Crew hocherlesener Schauspielkünstler gibt sich die Ehre - was alleine
noch lange keine Garantie für ein gutes Resultat ist, glänzt bei diesem
Wes Andersen Juwel aber von Anfang an wunderbar (jaja, dies ist die
Kritik des Höllenhundes...). Bis zur hintersten Nebenfigur mit 2-Minuten
Auftritt sind die Rollen stimmig besetzt und bis zur letzten Reihe des
Kinosaals wird die Spiellust der Artisten spürbar - wie in einem tollen
Zirkus wird das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute
unterhalten, in Atem gehalten, zum Staunen und Lachen gebracht. Ralph
Fiennes - nie besser gesehen, Adrien Brody, Edward Norten, Bill Murray,
Jason Schwarzman, Owen Wilson, Tilda Swinton, Léa Seydoux, Harvey
Keitel, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Jude Law und auch noch George
Clooney... meine Güte - die erste Garde im Klassenlager im Grand
Budapest Hotel sozusagen... und das macht Spass! Applaus Applaus!
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Film 6 Sterne
Sonntag, 23. März 2014
Gravity
Da freut man sich auf einen grossen neuen Science-Fiction Film mit Oscar-Ambitionen und Vergleiche mit "2001 - A Space Odyssey" von Stanley Kubrick werden angestellt - und dann das. Eine unsäglich naiv-pathetische Sandra Bullock und ein (immerhin) witzig frotzelnder George Clooney schwirren im Raumanzug durch das Weltall und werden dabei schön gefilmt. Dazu gibt es wahlweise kitschige Musik, sentimentales Geschwafel oder ein bisschen Groundhopping von Weltraumkapsel zu Weltraumkapsel. Von Stanley Kubricks Werk ist dieser Film Lichtjahre entfernt. Einige eindrückliche Bilder der Erde aus dem All, einige tolle Effekte bei vorbeschiessenden Satellitenteilen - mehr gibt es nicht. Schliesslich endet das Ganze in einem lieblosen, vor Kitsch triefenden Ende an einem Meeresstrand.
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Film 3 Sterne
Donnerstag, 20. März 2014
Trance
Der neue Film von Danny Boyle ("The Beach", "Slumdog Millionaire") treibt ein rasantes Verwirr-Spiel. Gleich mehrfach werden die vermeintlichen Erkenntnissen des Zuschauers auf den Kopf gestellt und das mit einem bereits aus den früheren Filmen von Danny Boyle bekannten tempogetriebenen Soundtrack. Eine prickelnde Prise Erotik ist auch dabei, das sei hier nicht verschwiegen. Unter dem Strich bleiben unterhaltsame anderthalb Stunden, von einem Meisterwerk zu sprechen wäre aber zweifellos verfehlt.
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Film 4 Sterne
Montag, 3. März 2014
Enough Said
Ein
Beziehungsreigen aus Los Angeles, in dem eine geschiedene Frau einen
ebenfalls geschiedenen Mann kennenlernt. Gleichzeitig kommt die Frau
aber auch in Kontakt mit der Ex des netten und witzigen Herrn, die kaum
ein gutes Wort über ihn zu verlieren weiss. Als
ruhender Pol im Stile eines gutmütigen Seebären im Pensionsalter
brilliert vorab der leider kürzlich verstorbene James Gandolfini als
Albert, der trotz der Enttäuschung einer gescheiterten Ehe nicht in
Selbstmitleid zerfliesst, sondern seinen Stolz und Humor zu behalten
weiss. Gandolfini könnte man stundenlang zusehen, er überzeugt mit
seinem geerdeten und reduzierten Mimenspiel auf der ganzen Linie. Doch
leider wird ihm als Gegenpart die mehr als nervige Julia Luis-Dreyfus
(Eva) an die Seite gestellt. Mit ihren dauerhaft aufgesetzten Grimassen
(welche wohl lustig sein sollten - aber in Wahrheit schlicht peinlich
berühren) und dem schauspielerischen Talent eines um einen Leckerbissen
bettelnden Seehundes kommt da nichts Grosses raus. Es
ist nicht so, dass man sich schlecht unterhalten fühlt. Die 90 Minuten
(hier ein Lob: endlich mal wieder ein Film der nicht zu lang
daherkommt) ziehen problemlos ins Land und Langeweile kommt kaum auf. Aber sicher kein Film der lange haften bleibt.
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