Samstag, 28. April 2012

You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance)

Neuer Song von Get Well Soon... ich freu mich schon aufs neue Album!

Mittwoch, 25. April 2012

Vom Ende einer Geschichte

Booker-Preis 2011 für Julian Barnes mit "The Sense of an Ending", in der deutschen Übersetzung gelesen. Ein tolles Buch, von der Konzeption und der Charakterisierung des Protagonisten her ein bisschen an Peter Stamms Werke erinnernd. Die Story, beginnend in den wilden Jugendjahren, wird uns von der gealterten Hauptfigur etwas verklärt auf ihr Leben rückblickend Stück um Stück enthüllt, wobei der Leser immer stärker in den Sog der Geschichte hineingezogen wird und immer häufiger an der Wahrnehmung des Erzähler zu zweifeln beginnt... Ein wunderbarer Schlusssatz entschädigt für die leicht aufgesetzte überraschende Enthüllung im Finale.

Montag, 23. April 2012

My Week With Marilyn

Der Film basiert auf den Erinnerungen des jungen 3. Regieassistenten Colin Clark am Set von "Der Prinz und die Tänzerin" mit Marilyn Monroe und Sir Laurence Olivier in den Hauptrollen. Diese Ausgangslage ist eigentlich ganz vielversprechend, denn jeglicher Versuch eine umfassende Biographie Monroes zu verfilmen könnte wohl nur scheitern. Da ist der fokussierte (und räumlich/zeitlich begrenzte) Zugang im Rahmen der Dreharbeiten eines Films weit ergiebiger und in den besten Momenten spüren wir tatsächlich diese immense Zerbrechlichkeit des naiv-lasziven Hollywood-Stars. Und doch überzeugt das Werk nur halbwegs. Die Monroe nervt mit ihren labil-koketten Eskapaden bald einmal ihrem Starstatus entsprechend überirdisch und man mag gar nicht glauben, dass die echte Marilyn wirklich so gewesen sein soll. Kommt hinzu, dass auch die Nebenrollen nur mässig überzeugend besetzt sind und agieren dürfen, und wenn dann noch die ehrenwerte Judi Dench in den entscheidenden Moment mit sülzigen Binsenwahrheiten an die Seite des Protagonisten tritt, dann ist das echt zu viel des Guten. Auf die Dauer bleibt einem eigentlich nur der wunderbare Kenneth Branagh als Sir Laurence Olivier wirklich als Identifikationsfigur erhalten. Immerhin, und ein kleines bisschen Einblick in die Welt der Marilyn Monroe haben wir durchaus bekommen - viel mehr möchte man lieber gar nicht sehen...

Mittwoch, 18. April 2012

The Artist

Am Freitag endlich im Kino Konolfingen gesehen: Der Oscar- und Golden Globe-Gewinner ("bester Film", "bester Hauptdarsteller" und "beste Filmmusik") spielt geschickt mit dem Charme der alten Schwarz-Weiss-Stummfilmklassiker und überzeugt mit nuanciertem Schauspiel. Richtig wohltuend ist dabei, dass für einmal die (zugegebenermassen ziemlich einfach gestrickte und voraussehbare) Story nicht durch endlose Dialoge zerplappert wird, sondern sich hauptsächlich in den Gesichtern und der Mimik der Schauspieler/innen (und des Hundes...) und der grandiosen Musik abspielt. Die ein/zwei Wendungen zuviel am Schluss und damit verbundene leichte Überlänge verzeiht man in so einem Fall gerne. Ich find's wirklich passend, dass gerade im Jahre 2012 nicht ein pompöser 3D-Kracher mit Mega-Budget die Hauptpreise abräumte, sondern ein kleiner, feiner Stummfilm mit viel Herz und Humor.




Montag, 9. April 2012

Ewig Dein

Über die (nasskalten) Ostertage gelesen: Der langerwartete neue Roman von Daniel Glattauer ("Gut gegen Nordwind", "Alle sieben Wellen") bietet solide Unterhaltungsliteratur, nicht mehr und nicht weniger. Judith und Hannes sind die Hauptfiguren, doch sie sind weit davon entfernt Emmi und Leo (aus den vorgenannten Werken Glattauers) auch nur annähernd das Wasser reichen zu können. Und dies liegt nicht nur daran, dass die Liebe der Beiden von Beginn weg unter einem schlechten Stern steht. Nein, Judith und Hannes sind als Charaktere schlicht zu schemenhaft geraten, wie im Übrigen (leider) auch alle Nebenfiguren. Was im besten Fall von der Story her ein kleiner Hitchcock hätte werden können, bleibt somit, trotz einiger gelungener sprachlicher Wendungen, zumeist Stückwerk.

Samstag, 7. April 2012

Halt auf freier Strecke

Harte Kost. Während nahezu 2 Stunden begleitet man den zweifachen Familienvater Frank Lange von der überraschenden Diagnose Hirntumor bis zu seinem Ableben - mit allen Zwischenstufen, mit allen Zwischentönen und zuweilen sogar mit einer Prise Humor. Die gradlinige, fast dokumentarische Verfilmung lässt einen oft zweifeln, ob man nicht doch einen Dokumentarfilm sieht. Als gelungenes fiktives Element tritt der Tumor selbst in Gestalt eines Menschen in Fernseh- und Radiosendungen auf und legt sich zuletzt sogar zum Patienten ins Krankenbett... Doch das Lachen bleibt immer im Halse stecken und am Schluss ist man einfach froh, dieser beklemmenden Situation durch das Verlassen des Kinosaales so einfach entrinnen zu können.

Dienstag, 3. April 2012

Züri West - Göteborg

Das langerwartete neue Album von Züri West überzeugt über weite Strecken. Etwas weniger melancholisch als "Haubi Songs" geraten und vielleicht auch ein kleines bisschen oberflächlicher. Doch insgesamt vermag die neue Platte zu gefallen, insbesondere nach mehrmaligen Hören, wenn plötzlich die adretten Bläser-Finale ins Ohr kriechen und die versteckten Wortspiele aus der Monotonie von Kunos näselnder Stimme hervortreten. Anspieltipps: "Hallo Schiisluun", "Schmocker oder Schmid", "Rain Dogs Learning To Crawl" und natürlich "Göteborg"