Montag, 31. Oktober 2011

John Rabe

Eindrückliche Verfilmung nach einer historischen Begebenheit: Als die Japaner 1937 das chinesische Nanking angreifen und Greueltaten an der japanischen Bevölkerung verüben, stellt sich der Industrielle John Rabe zuerst widerwillig und schliesslich unter Einsatz seines eigenen Lebens den Angreifern gegenüber und errichtet eine internationale Schutzzone. Damit rettet er ca. 200'000 Menschen das Leben. Die Geschichte und auch die Verfilmung erinnern stark an Schindlers Liste, die Vorzeichen sind die selben, nur dass hier bezeichnenderweise das Hakenkreuz Schutz vor Verfolgung bietet und Hitler sogar um Hilfe angeschrieben wird... Der etwas zu pathetische Schluss und die Überlänge schmälern zwar die Bewertung, aber nicht die Relevanz des Films aus geschichtlicher Sicht.

Ein Freund von mir

Sehr schön gefilmt, tolle Schauspieler, gute Musik und eine akzeptable Story - mehr braucht es nicht für einen gelungenen Film.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Feist - The Bad In Each Other

Ja ja, ich geb's zu, die Platte läuft bei mir inzwischen in Dauerrotation und sie gewinnt immer noch bei jedem Mal dazu... (und die drei Damen vom Background sind natürlich auch wieder dabei...)

Samstag, 22. Oktober 2011

The Fighter

5 Oscar-Nominationen, 2 Oscars (besten Nebendarsteller m/f), 2 Golden Globes (beste Nebendarsteller m/f) - eindrückliches Palmarès, einige Kritiker meinen gar es handle sich hier um den besten Sportfilm seit Scorseses "Raging Bull" (1980). Trotz all dieser Vorschusslorbeeren waren meine Erwartungen schon nicht übermässig (Mark Wahlberg ist einfach kein Schauspieler...) und trotzdem langweilte mich das Boxer-Drama über weite Strecken. Weder Fisch noch Vogel wird da serviert, soll das nun ein Milieu-Studie über "white trash" sein oder ein Heldenepos wie "Rocky" oder doch irgendwas dazwischen oder gar beides? Im direkten Vergleich schneidet meines Erachtens "The Wrestler" mit Mickey Rourke (Goldener Löwe Venedig 2008) deutlich besser und authentischer ab. Und irgendwie ist es wohl doch kein Zufall, dass "The Fighter" ausschliesslich für die Nebenrollen (verdientermassen, jedenfalls bei Christian Bale) ausgezeichnet wurde...

Freitag, 21. Oktober 2011

Source Code

In seinem neuen Film gelingt es Duncan Jones (ja, der Sohn von David Bowie... und Regisseur von "Moon") erneut mit wenigen Schauplätzen und einer Story die sich Schritt für Schritt clever entfaltet für spannende Unterhaltung zu sorgen. Trotz dem sich stets wiederholenden Ablauf bleibt man gespannt dabei und beobachtet wie der Protagonist selbst immer wieder aufs Neue verdächtige Personen und Handlungen. Die letzten 3 Minuten hätte sich der Regisseur freilich schenken können, die vorherige perfekte, eingefrorene Schlussszene wäre das richtige Ende gewesen...

Sonntag, 16. Oktober 2011

Feist - How Come You Never Go There

Das neue Album von Feist wird ja im Moment unglaublich gehypt und nach dem Kauf und mehrmaligen Anhören muss ich sagen: zu Recht!
Man beachte übrigens im Video insbesondere die drei Backgroundsängerinnen, diese Hingabe, diese Ernsthaftigkeit und vorallem diese Hosen! Tolles Lied!

Montag, 10. Oktober 2011

"Sie sind so abgrundtief traurig." - "Nein, ich habe nur skandinavische Vorfahren."

Zitat Arthur Case und Betty Draper in "Mad Men" (Staffel 2, Episode 3)

Sonntag, 9. Oktober 2011

La piel que habito

Der neue Film von Pedro Almodovar, diesen Frühling beim Filmfestival Cannes im Wettbewerb. Einmal mehr verzückt Almodovar mit einer farblichen Ausgestaltung der Bilder wie es kein anderer im Moment kann. Dieses Rot, Orange, Ocker, Grün, Blau macht einzelne Einstellungen zu kleinen Kunstwerken. Und natürlich sind auch dieses Mal im Hintergrund irgendwo saftige, reife Tomaten in einer Schale und anderswo wird eine fette, wohlgeformte Ananas mit einem übergrossen Messer zerteilt. Abgesehen von diesen visuellen Hochgenüssen wird uns eine reichlich verworrene, durchtriebene und abgründige Story präsentiert, all diese Wendungen und Dramatik ist dann doch für meinen Geschmack etwas zu viel... Aber so ist er halt, der Almodovar, ein toller Filmemacher allemal.

Samstag, 8. Oktober 2011

Festland

Lange lange im Büchergestell gelagert, vergessen, wieder in der Hand gehalten, weggelegt, und nun endlich auf langen Zugfahrten in England und auf dem Flughafen innert wenigen Tagen verschlungen. Ein Buch wie ein modernes Ornament über das Leben und die Liebe mit allen Facetten. Wer "Am Hang" mochte, der kommt auch hier voll auf seine Kosten, und das könnte dann auch der einzige Kritikpunkt sein, in Aufbau und Dramaturgie erinnert einiges an den "Hang", obwohl man da "Festland" unrecht tut, denn dieses Buch schrieb Markus Werner einige Jahre zuvor...