Montag, 31. Dezember 2012
Verteidigung der Missonarsstellung
Rechtzeitig zum Jahresende habe ich erfolgreich die Missionarsstellung verteidigt und den neuen Roman von Wolf Haas beendet. Was innovative Erzählweise und grafische Ausgestaltung angeht wohl das überraschendste und beste Buch seit langem. Schon alleine der Mut und die Unverfrorenheit der Umsetzung verdienen Anerkennung und mindestens einen Stern extra. Die eigentliche Story vermag da nicht ganz mitzuhalten, obwohl auch die sich kreativ und amüsant anlässt, handelt sie doch von einem gewissen Benjamin Lee Baumgartner, welcher sich immer dann verliebt, wenn auf der Welt eine gefährliche Seuche ausbricht (Rinderwahn, Vogelgrippe, Schweinegrippe, SARS). Textlich schwankt der Roman "ungefähr oder genau" zwischen genial und biederem Durchschnitt, Abzüge gibt es auch dafür, dass mehrere Romanfiguren mit den selben Sprachfehlern kämpfen, was auf Dauer den Witz verliert. Insgesamt aber ein unterhaltsames, gelungenes Buch das den Leser immer wieder überrascht!
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Literatur 5 Sterne
Prometheus
Zum Jahreswechsel gönnte ich mir die 2012 verfilmte Vorgeschichte zu "Alien" von Ridley Scott, dem Regisseur des Kultfilms selbst, was ja eigentlich episches Kino verspricht. Leider werden die Erwartungen nicht erfüllt. Zwar gibt es vereinzelt gute Ansätze und Charlize Theron überzeugt im hautengen Raumanzug als eiskalte aber elegante Missionsleiterin während Michael Fassbender (bezeichnenderweise als Android) dem Film die wenigen menschliche Züge zu verleihen versteht. Ansonsten aber bleibt ein uninspirierter Mix aus "Alien" und "Avatar", mit einer Prise "Mission to Mars" und "Sunshine". Will heissen: hat man so oder ähnlich alles schon mal gesehen und meist sogar besser. Die Helmkameras sind nervig, die Dialoge zum Teil unsäglich platt ("Mein Gott, Charlie, wir haben sie gefunden!") und die Darsteller (allen voran "Hauptdarstellerin" Noomi Rapace, ehemals noch grandios in der schwedischen Verfilmung der Millennium-Trilogie) hampeln mit erstauntem Gesichtsausdruck durch zerstörte Raumschiffe oder öde Planeten. So bleibt "Prometheus" leider konsequent konventionell bis zum Schluss, wobei das Ende gar nicht so schlecht daberkommt.
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Film 3 Sterne
Freitag, 28. Dezember 2012
Love Is All You Need (Den skaldede frisør)
"Rosamunde Pilcher wird in
den Abgrund geschickt" überschreibt "Die Zeit" ihre Rezension.... Das
ist vielleicht etwas zu streng, doch im Kern nicht ganz untreffend. Eigentlich ginge es ja um ein junges Hochzeitspaar und die geplante Traumhochzeit an der
wunderbaren Amalfi-Küste. Doch schnell wird klar, dass vielmehr der
Bräutigamvater Philip (Pierce Brosnan) sowie Brautmutter Ida (Trine
Dyrholm) im Vordergrund stehen. Und da herrscht eher eine schwermütigen Ausgangslage (Krebserkrankung von Ida, tragischer
Unfalltod der Frau von Philip). Trotzdem erinnert die Inszenierung hin und wieder eher an seichte und leicht klischierte Sonntagabendunterhaltung. Einge Szenen
sind toll gelungen (überraschter Leif auf dem Sofa mit Tilde aus der
Buchhaltung, Nacktschwimmen im Meer). Susanne Bier wagt letztlich den Spagat
zwischen den bekannt-geschätzten skandinavischen Dogma-Dramen und einer
hollywood-genormten Liebeskomödie und diesen Spagat kann sie nicht ganz
halten. Einzig der grossartigen Hauptdarstellerin Trine Dyrholm ist es zu verdanken,
dass der Zuschauer bis zum Schluss mit echtem Interesse am Ausgang der
Geschichte dran bleibt.
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Film 4 Sterne
Freitag, 21. Dezember 2012
Zou Bisou Bisou
Freitag, 7. Dezember 2012
The Angel's Share
Der neue Ken Loach ("The Wind That Shakes the Barley", "Looking for Eric") überzeugt als ziemlich leicht verdauliche Mischung aus Sozialdrama und Kriminalkomödie. Sicher einer der zugänglichsten Ken Loach Filme überhaupt, der seine stärksten Momente aber doch eher im ersten Teil hat, wo wir die Figuren aus dem miefigen Arbeiterklasse-Quartier von Glasgow (wo die Arbeit aber rar ist...) mit viel Empathie kennenlernen. Im zweiten Teil gewinnt die Handlung zwar an Schwung (ein unsinnig teurer Whiskey soll gestohlen werden) und Witz, dies jedoch verständlicherweise etwas zu Lasten der Authentizität. Aber eigentlich mag man Ken Loach daraus gar keinen Vorwurf machen, denn in dieser kalten und trüben Winterzeit mit den langen Abenden verlässt man das Kino gerne mal mit dem wärmenden Gefühl, dass selbst für die Schläger-Kids aus dem Milieu die Welt noch nicht verloren ist...
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Film 4 Sterne
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